Einleitung

Existiert Gott?

Jesus

Wie schon gesagt kann man nicht beweisen, dass es Gott gibt, ebensowenig kann man beweisen, dass es Gott nicht gibt. Es können aber Indizien gesammelt werden, die auf eine Existenz Gottes hinweisen.
So existieren z.B. in allen Kulturen Vorstellungen von einem Gott oder Göttern und von einer Existenz nach dem Tod. Seien es die ewigen Jagdgründe der Indianer, Walhall, die Totenhalle in die Odin die gefallenen altnordischen Krieger und Helden ruft, die Reinkarnation im Hinduismus oder das Paradies bei den Moslems. Sowie Zugvögel einfach "wissen", dass sie im Winter in den Süden fliegen, so weiß der Mensch, dass Gott existiert und es ein Leben nach dem Tod gibt. Weitere Indizien sollen im Folgenden näher untersucht werden.


1) Die Feinabstimmung des Universums:

Dieses Argument ist [5] entnommen. Dort geht J. Lennox auch noch auf weitere Auffälligkeiten des Universums, wie beispielsweise dessen Verstehbarkeit, ein. Dies würde den Rahmen hier jedoch sprengen.

Nach jüngsten Erkenntnissen in Physik und Kosmologie sind die Grundkräfte des Universums für mögliches Leben extrem präzise aufeinander abgestimmt. Ändert man eine von Ihnen auch nur äußerst geringfügig, so ist die Existenz von Leben nicht mehr möglich. So ist beispielsweise das Verhältnis der elektromagnetischen Kraftkonstante zur Gravitationskonstante fein ausbalanciert. Veränderungen dieses Verhältnisses um nur 10^(-40) würden bewirken, dass entweder nur noch zu kleine oder nur noch zu große Sterne existieren könnten. Zur Existenz von Leben sind jedoch sowohl große als auch kleine Sterne erforderlich.

Weiterhin konnte gezeigt werden, dass eine Änderung des Kräfteverhältnisses von Expansion und Gravitation schon um 10^(-55) kurz nach der Entstehung des Universums entweder zu einer zu schnellen oder einer zu langsamen Ausdehnung geführt hätte.

Man ist geneigt über diese Zahlen hinwegzulesen, aber man muss sich deren Winzigkeit einmal verdeutlichen. Um sich eine Präzisionen dieser Größenordnung vorstellen zu können, hat der Astrophysiker Hugh Ross folgendes Bild entwickelt (s. [5]): ,,Bedecken Sie Amerika mit Säulen von Münzen bis an den Mond (380.000 km entfernt) und dann tun Sie dasselbe mit einer Milliarde weiterer Kontinente von derselben Größenordnung. In einer dieser Münzsäulen stecken Sie eine rot markierte Münze. Verbinden Sie einer Freundin die Augen und bitten Sie sie, diese Münze herauszusuchen. Die Chance sie zu finden, liegt bei etwa 10^(-40).``

Lennox erwähnt noch weitere Beispiele für Feinabstimmungen sowohl in unserem Universum als auch auf der Erde bzw. in unserem Sonnensystem. So sind beispielsweise der Abstand von der Erde zur Sonne, die Größe der Oberflächengravitation, Rotationsgeschwindigkeit der Erde etc. genau auf die Existenz von Leben abgestimmt.

Nun behaupten einige Wissenschaftler und Philosophen, dass wir uns über die Ordnung und Feinabstimmung des Universums nicht wundern brauchen. Würde sie nämlich nicht bestehen, so wäre kohlenstoffbasiertes Leben unmöglich, und wir wären nicht hier, um die Feinabstimmung zu beobachten. Lennox zitiert zu diesem Einwand ein Beispiel des Philosophen John Leslie, welches zeigt, dass dieses Argument nicht zufriedenstellend ist: Das hört sich so an, ,,als sollten Sie sich nicht darüber wundern, noch am Leben zu sein, nachdem fünfzig auf Sie gerichtete Gewehre eines Exekutionskommandos abgefeuert wurden. Schließlich ist es das einzige Ergebnis, das Sie noch beobachten können - hätte eine Kugel Sie getroffen, wären Sie tot. Jedoch dürften Sie nach wie vor ein großes Bedürfnis nach einer Erklärung verspüren. Warum haben alle vorbeigeschossen?`` Ebenso ist es durchaus berechtigt zu fragen, wo die oben erwähnte Feinabstimmung herstammt.

Abschließend können wir mit Lennox den Physiker Paul Davies zitieren: ,,Es sieht so aus, als hätte jemand die Zahlen der Natur fein abgestimmt, um das Universum (und das Leben, Anm. des Autors) zu schaffen. Dem Eindruck, dass es einen Plan gibt, kann man sich nicht entziehen. ``




2) Die Bibel

Ein weiterer Punkt der auf Gott hinweist ist sein Wort, die Bibel. Ich denke nicht, daß Gott den Autoren der einzelnen Bücher seine Botschaft Wort für Wort diktiert hat. Aber ich glaube schon, daß er die Verfasser zum Schreiben inspiriert hat, daß er die Menschen angeregt hat die Gschehnisse, vielleicht aus ihrer Sichtweise, aufzuschreiben. Folgende Punkte weisen meiner Meinung nach mehr oder weniger stark daraufhin:

Die Bibel wurde in einer Zeitspanne von über 1500 Jahren von etwa 45 Schreibern unterschiedlicher Herkunft und Berufe geschrieben. Die Bibelteile entstanden teilweise an merkwürdigen Orten, z.B. im Palast (Daniel), im Kerker (Jeremia) oder in der Verbannung (Johannes) bei allen nur denkbaren Gemüptsverfassungen, wie Freude und Liebe, Angst und Sorge, Not und Verzweiflung.
Trotz der sonst nirgends anzutreffenden Spannweite von 60 Generationen hinsichtlich ihrer zeitlichen Entstehung und der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten ihrer Autoren ist die Bibel von einer einheitlichen, fein aufeinander abgestimmtenThematik. Die Schreiber behandeln Hunderte von Themen mit besonders auffälliger Harmonie und Kontinuität. Würden Menschen ohne das Wirken Gottes aus so weit entlegenen Zeitepochen und mit so divergierenden Persönlichkeitsstrukturen eine solche Themenspanne bearbeiten, so wäre erfahrungsgemäß keine Einheit zu ewarten. Insbesondere zieht sich die biblische Lehre über Gott sowie seine Heilsgeschichte mit den Mnschen wie eine roter Faden durch die ganze Bibel.


3) Objektiv moralische Werte

Auf einen Gott weist ebenso die Existenz objektiv moralischer Werte. Das sind Werte, die gültig und bindend sind, unabhängig davon, ob jemand von ihnen überzeugt ist oder nicht. Wenn man z.B. den Holocaust als objektiv falsch bezeichnet, dann heißt das, daß er falsch war, auch wenn die Nazis ihn für richtig hielten.
Wenn es Gott nicht gibt, dann sind moralische Werte in dieser Weise nicht objektiv. Dann wären sie lediglich ein Produkt sozio-biologischer Evolution, was auch von vielen Atheisten vertreten wird. Moralität wäre nur eine biologische Anpassung. Wir wissen jedoch alle, daß es in Wirklichkeit tief in unserem Innern sehr wohl objektive Werte gibt. Taten wie Vergewaltigung oder Kindesmißbrauch sind ganz eindeutig moralische Scheußlichkeiten. Dabei wäre sogar vorstellbar, daß Vergewaltigung für die Arterhaltung vorteilbar ist.
Ohne Gott gibt es daher kein objektives Richtig oder Falsch, das sich unserem Gewissen aufdrängt. Erkennt man die Existenz dieser moralischen Werte an, folgt daraus logisch und unweigerlich, daß es Gott gibt. Dieses Argument wird sehr ausführlich und überzeugend in [4] dargelegt.


4) Das Volk Israel

Israel ist Gottes auserwähltes Volk. Seine Geschichte ist einzigartig, obwohl es fast ständig bedroht wurde, existiert dieses kleine Volk immer noch.
Jesus sagt in Lukas 21,20 "Wenn die Feinde Israels Jerusalem belagern, dauert es nicht mehr lange, bis diese Stadt zerstört wird" und in Vers 24 "Die Menschen werden niedergemetzelt und als Gefangene in die ganze Welt verschleppt." Genauso ist es eingetreten, die Juden wurden von den Römern als Sklaven auf der ganzen Erde verkauft, einmal nach der Zerstörung Jerusalems durch Titus im Jahre 70 n. Chr. und zum zweiten Mal nach der Niederwerfung des Judenaufstandes unter Bar Kochba, der sich als Messias ausgab, im Jahre 135 n.Chr. Als Kriegsgefangene waren sie Eigentum des Römischen Reiches und wurden verkauft, wie es Jesus in seiner Endzeitrede vorausgesagt hatte.
Im Jahre 636 n.Chr. haben Heere des Islams Jerusalem in Besitz genommen und die restlichen Juden vertrieben oder vernichtet. Über viele Jahrhunderte hinweg lebten die Juden inmitten anderer Völker, trotzdem vermischten sie sich nicht mit ihnen, sondern blieben ihrer Identität treu. Dies ist einzigartig, dazu gibt es keinerlei Analogie in anderen Völkern.
Erst im Jahre 1948 gelangte mit der Staatsgründung Israels Jerusalem wieder in die Hand der Juden, erst teilweise, dann ganz in den folgenden Kriegen. In großen Transportaktionen wurden Tausende Juden aus vielen Ländern (z.B. der Sowjetunion) nach Israel geflogen, wie es in Hesekiel 36, 24-28 prophezeit wurde: "Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch aus allen Ländern sammeln und in euer Land bringen".
Von der Staatsgründung Israels an war es das erklärte Ziel der Araber, die Juden zu vernichten. Im ersten, dem Unabhängigkeitskrieg, standen 650000 Juden 40 Millionen Araber gegenüber. Daß der Judenstaat heute überhaupt noch existiert, und daß der Verlauf der Geschichte so einzigartig dem Verlauf der biblischen Vorhersagen folgt, ist für mich ein weiteres Indiz für die Gültigkeit der Bibel und für die Existenz Gottes.


4) Jesus

Die bislang genannten Gründe waren Indizien gegen den Atheismus und Polytheismus, aber nicht speziell für das Christentum. Das Hauptargument für das Christentum, und für mich auch der größte Grund zu glauben, ist Jesus selbst. Ich glaube, dass Jesus vor ca. 2000 Jahren gelebt hat, von den Römern gekreuzigt wurde und auferstanden ist. Dass er unsere Schuld auf sich geladen hat und somit das Sühneopfer für unsere Schuld ist. Warum ich das glaube, möchte ich im nächsten Abschnitt näher erläutern.



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