Ich möchte in diesem Abschnitt Fragen wie "Woher weiß man, dass
Jesus überhaupt gelebt hat?", "Hat er wirklich Wunder vollbracht?"
oder "Ist Jesus wirklich von den Toten auferstanden?" andiskutieren.
Wie bereits erwähnt, ist dies auf keinen Fall eine vollständige
Betrachtung der Dinge, ganze Bücher sind über diese Themen geschrieben worden.
Ich möchte hiermit vor allem zum Nachdenken anregen und aufzeigen, dass der christliche Glaube an Jesus durchaus auch wissenschaftlichen und historischen Fundamenten gegründet werden kann. 1) Woher wissen wir, dass Jesus wirklich gelebt hat? Die wichtigsten Quellen, die das Leben Jesu bezeugen, sind sicherlich die vier Evangelien Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Das älteste von ihnen ist wohl Markus, welches ca. 70 n. Chr. verfasst wurde, gefolgt von Matthäus und Lukas, ca. 80 n. Chr. und schließlich Johannes, welches i.a. auf ca. 90 n. Chr. datiert wird. Dazu kommen noch Informationen aus Briefen des Apostel Paulus, die noch früher, ungefähr in den 50iger Jahren entstanden sind. Das erscheint recht spät, man muss jedoch beachten, dass zu diesen Zeiten immer noch Zeugen lebten, die die Geschehnisse um Jesus miterlebten. Inklusive einiger feindlich eingestellter Augenzeugen, die garantiert Einspruch erhoben hätten, wenn falsche Lehren über ihn verbreitet worden wären. Dass dies wirklich sehr frühe schriftliche Zeugnisse sind, sieht man sehr gut im Vergleich mit anderen historischen Dokumenten, die erst nach sehr viel längerer Zeit niedergeschrieben wurden. Die zwei frühesten Biografien über Alexander den Großen von Arrian und Plutarch wurden zum Beispiel erst rund 400 Jahre nach dessen Tod (323 v. Chr.) verfasst. Und trotzdem halten Wissenschaftler sie im allgemeinen für glaubwürdig. Natürlich entwickelten sich dann im Laufe der Zeit auch Legenden um Alexander den Großen, jedoch erst in den Jahrhunderten nach Arrian und Plutarch. Im Vergleich dazu kann man die 30 bis 60 Jahre, die die Evangelien nach Jesu Tod verfasst wurden, durchaus vernachlässigen. Wir haben es im Neuen Testament mit einer Schar von Stimmen zu tun, die über die damaligen Ereignisse berichten. Dabei benutzen die einzelnen Autoren durchaus verschiedene Ansätze, setzen unterschiedliche Schwerpunkte und widersprechen sich in manchen Details. Dies ist jedoch nur natürlich und spricht für die Echtheit der Evangelien. Fragt man nach einem Autounfall verschiedene Zeugen über das Geschehen, so erhält man variierende Antworten. Im Kern sind die Aussagen jedoch gleich, so auch bei den Autoren des NT. Desweiteren wird Jesus aber auch in nicht christlichen Quellen erwähnt, in späteren jüdischen Schriften z.B. wird er als "falsher Messias" bezeichnet, der das Volk Israel in die Irre führte und Magie praktizierte (s.[1], S.98). Dass er Wunder vollbracht hat, wird dabei überhaupt nicht angezweifelt, nur über die Herkunft seiner Macht wird diskutiert. Weitere Erwähnungen Jesu, auch z.B. seiner Kreuzigung, finden sich bei den Geschichtsschreibern Tacitus und Josephus und in Briefen von Plinius dem Jüngeren an seinen Onkel Plinius den Älteren. Insgesamt gesehen ist z.B. der Tod Jesu das bestbezeugte Ereignis des Neuen Testamentes und damit eines der am besten belegten Ereignisse der Antike überhaupt. 1) Was ist mit den Wundern und insbesondere mit der Auferstehung?? Nun kann man sagen: "Na schön, dann hat halt ein Mann namens Jesus vor ca. 2000 Jahren gelebt, aber diese ganzen Wundergeschichten um ihn, das sind doch nur fantasievolle Ausschmückungen, halt schöne Verpackungen der Taten eines wahrscheinlich sehr begabten Arztes. Manche sind auch vielleicht nur symbolisch gemeint, vielleicht sollte z.B. die Speisung der 5000 lediglich noch mal betonen, wie sehr sich Jesus um seine Mitmenschen kümmerte." Nun, das ist alles möglich, obwohl die jüdische Bezeichnung "Hexer" durchaus dafür spricht, dass Jesus wirklich wundersame Dinge vollbracht hat. Dennoch ist es bei den meisten Wundern meiner Meinung nach müßig, darüber zu diskutieren, ob sie so wie sie geschildert werden passiert sind oder nicht. Denn für die Botschaft des Evangeliums, nämlich, dass Jesus Christus Gottes Sohn war und für unsere Sünden am Kreuz starb, ist es unerheblich, ob er zuvor wirklich Wasser in Wein verwandelte, 5000 Menschen speiste, oder ob dies nur symbolische oder ausschmückende Erzählungen sind. Es gibt nur ein Wunder, welches für diese Botschaft grundlegend wichtig ist, und das ist das Wunder der Auferstehung Jesu. Mit der Auferstehung steht und fällt der gesamte christliche Glaube, wie schon Paulus schreibt (1. Korinther 15,14+17): Ist Christus nicht auferweckt worden, so ist unsere Verkündigung nichtig, nichtig aber auch euer Glaube." Ist Christus nicht auferstanden - was bewahrt den christlichen Glauben dann noch davor, eine bloße, mehr oder weniger willkürliche Interpretation unserer Welt zu sein? Ist der Leichnam Jesu im Grab geblieben, kann ich seine Hilfe heute wohl kaum erfahren: Gebetserhörungen beruhen dann auf Autosuggestion. Wieso aber sollte man als moderner Mensch an so etwas Fantastisches wie die Auferstehung glauben? Zunächst: Das leere Grab! Jesus wurde nach seiner Kreuzigung von Joseph von Arimathäa in ein Höhlengrab gelegt, welches mit einem schweren Stein verschlossen wurde. Nach drei Tagen soll der Stein bveiseite geschoben und das Grab leer gewesen sein. Hieraus lässt sich gewiss noch keine Auferstehung folgern, das leere Grab ist jedoch hierfür eine notwendige Bedingung. Wäre der Leichnam noch im Grab, so wäre Jesus wohl kaum auferstanden. Woher wissen wir also, dass das Grab leer war? Da wäre als erstes einmal der Umstand, dass Frauen das leere Grab fanden. Auf das Zeugnis von Frauen wurde damals kein großer Wert gelegt, vor Gericht durfte ihre Aussage sogar nicht verwendet werden. Dennoch solche Zeugen zu benennen, entspricht absolut nicht dem Charakter einer Legende. In einer solchen hätten wahrscheinlich wichtige Persönlichkeiten wie Petrus oder Johannes das leere Grab gefunden, man hätte aber um andere zu überzeugen, nicht so schlechte Zeugen wie Frauen erfunden, die im Grunde damals keine Zeugen waren. Der einzige Grund, warum hier Frauen genannt werden, ist wohl der, dass es wirklich Frauen waren, die als erste das leere Grab entdeckten. Dann ist der Umstand zu nennen, dass die Juden bei späteren Diskussionen den Jüngern bzgl. des leeren Grabes nicht widersprachen, sondern behaupteten, die Jünger hätten den Leichnam gestohlen. Diese Diskussion wäre gar nicht zustande gekommen, wäre das Grab nicht leer gewesen. Schliesslich hätte sich die christliche Bewegung, die ja auf der Auferstehung beruht und sich anfangs sehr schnell ausbreitete, nicht einen Tag halten können, wenn der Leichnam Jesu noch im Grab gelegen hätte. Ihre Gegner, und derer gab es genug, hätten die Auferstehung kurz und knapp mit einem Hinweis auf den Leichnam Jesu widerlegen können. Aber gerade das taten sie nicht. Haben die Jünger den Leichnam Jesu gestohlen? Das Grab war also leer, aber die jünger hätten ja, wie ihnen die Juden auch vorwarfen, den Leichnam Jesu stehlen können! Hierzu sollte man zuerst beachten, dass dies ein ernstes Vergehen gegen die Obrigkeit darstellte. Dennoch zwang niemand die Jünger, den Leichnam wieder herbei zu schaffen. Nirgends wird erwähnt, dass die Jünger verhaftet worden wären. Genauso wenig scheinen die Oberen der Juden ihre Beschuldigungen erhärtet zu haben. Wären die Jünger verhaftet worden, wenn auch nur zu Untersuchungen, wäre dies sehr wahrscheinlich erwähnt worden. Weiterhin muss man sich die Situation der Jünger klarmachen, man muss sich verdeutlichen, was die Jünger von Jesus erwarteten. Die damaligen Juden warteten auf den Messias als einen mächtigen Herrscher, als einen König, der das Volk von den römischen Besatzern befreite. Mit dem Tod Jesu platzte die Hoffnung Jesus könnte dieser König sein. Dazu kommt noch, dass der Kreuzestod bedeutete, dass gerade Gott Jesus verflucht hat (s. 5. Mose 21,23 "Verflucht ist jeder der am Holze (Kreuz) hängt."). Das musste die letzte Hoffnung der Jünger endgültig zerstören, dass gerade der, den sie für den von Gott gesandten Retter gehalten hatten, nun von Gott verflucht am Kreuz sterben musste. Enttäuscht und resigniert kehrten sie in ihre Berufe zurück. Sie hatten einfach keinen Grund, den Leichnam Jesu zu stehlen. Und wenn sie ihn gestohlen hätten, dann wären die darauffolgenden Ereignisse noch unerklärlicher: Nur kurze Zeit später versammelten sich die Jünger wieder und verbreiteten freudig die Nachricht, dass Jesus auferstanden ist. Eine Nachricht, für die die Jünger nicht nur Spott und Hohn, sondern auch Verfolgung, Kerker und den Tod bereitwillig auf sich nahmen. Es gibt sicherlich religiöse Fundamentalisten, die für ihre Religion, an die sie glauben, freiwillig in den Tod gehen. Niemand aber stirbt für eine Sache, von der er genau weiß, dass sie nur Betrug ist, und dass dieser Betrug sogar nur von ihm selbst inszeniert ist. Die Jünger dagegen konnten ohne jeden Zweifel wissen, ob Jesus von den Toten auferstanden ist oder nicht. Sie behaupteten, ihn gesehen, mit ihm geredet und mit ihm gegessen zu haben. Wären sie sich nicht absolut sicher gewesen, hätten sie sich für diese Verkündigung der Auferstehung Jesu niemals foltern, bzw. umbringen lassen. Dazu kommen noch die Augenzeugen, die den auferstandenen Jesus gesehen haben, und um die es im nächsten Abschnitt gehen soll: Woher wollen wir wissen, dass Jesus wirklich auferstanden ist? Markus Bockmuehl schreibt dazu (s. [7], S. 204-205): "Es ist nützlich, mit einigen großenteils selbstverständlichen Beobachtungen einzusteigen. 1. Angenommen, Jesus von Nazareth hätte einfach gelebt, gelehrt und wäre gestorben, dann wären die neutestamentlichen Evangelien nie geschrieben worden, und wir würden von ihm vermutlich nicht mehr wissen als das, was der jüdische Historiker Josephus im 1. Jahrhundert in einer Nebenbemerkung notierte (siehe z.B. [7], S. 28). Und man könnte mit einem gewissen Recht darauf hinweisen, dass ein solch kurzer Abschnitt seiner (nur) relativen Bedeutung für die Weltengeschichte im 1. Jahrhundert entspricht. 2. Anders als alle anderen Weltreligionen hängen die Wahrheitsansprüche des Christentums in einer merkwürdig einseitigen Weise von einem einzigartigen Ereignis ab, das offenbar nach dem Tod seines Begründers stattgefunden hat: seiner Auferstehung von den Toten. Natürlich gibt es hier eine gewisse Bandbreite und Variation der Betonung. Aber man kann mit guten Gründen einsichtig machen, dass das Ganze des apostolischen Glaubens an Christus in beachtlichem Ausmaß von diesem Ereignis abhängt. Alle neutestamentlichen Schriftsteller setzen die Auferstehung entweder voraus oder beziehen sich ausdrücklich auf sie, ungeachtet ihrer sonstigen Unterschiede. Der Apostel Paulus bringt diese Perspektive am klarsten in 1. Korinther 15 zum Ausdruck: >>Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich ... Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden.<< (V.14,17) Viele der Apostel haben mit dieser Überzeugung ihr Leben aufs Spiel gesetzt. 3. Die Evangelien wurden mit Blick auf die Auferstehung geschrieben und sind daher gewissermaßen rückwärts verfasst worden. Was sie uns über Jesus sagen wollen und wie sie das sagen, macht letztendlich nur Sinn, wenn man ihren Glauben an die Auferstehung in Betracht zieht. Obwohl die Autoren tatsächlich das Leben und Wirken Jesu beschreiben wollen und dafür frühe und schlichtere Quellen benutzen, so schreiben doch alle (einschließlich Markus, der nicht von Ostererscheinungen berichtet) als Menschen, die eine nachösterliche Perspektive haben. Ein Erzähler, der das Ergebnis der Geschichte kennt, wird sie natürlich anders erzählen als derjenige, der nur Fragmente mit einem deprimierenden Ende hat. Wäre Jesus nicht auferweckt worden, so könnte er zwar immer noch ein beeindruckender Lehrer gewesen sein, aber es würde keinen Sinn machen, ihn irgendwie als in einmaliger Weise bedeutungsvoll zu erachten. Wurde er aber tatsächlich auferweckt, dann verändert das die ganze Perspektive. Daher müssen wir uns jetzt der komplexen Frage der Auferstehung zuwenden." Wir wissen bis jetzt, dass Jesus gekreuzigt und begraben wurde, und dass das Grab drei Tage später leer war. Nun, daraus folgt natürlich noch lange keine Auferstehung. Aber Jesus erschien darauf mehreren teilweise voneinander unabhängigen Personen, im einzelnen:
Auch Paulus selbst ist ein starkes Indiz dafür, dass der auferstandene Jesus Menschen erschienen ist. Paulus war einer der größten Christenverfolger der damaligen Zeit, der viele Christen einsperren oder umbringen ließ. Dann erschien ihm (s. Apg. 9), wie er selbst auch schreibt (1. Kor. 9,1 bzw. 15,8), der auferstandene Jesus, und er wurde zu einem der wichtigsten Apostel des Christentums. Auf seinen großen Missionsreisen, die bis nach Griechenland reichten, gründete er viele neue Gemeinden, nahm aber für seine Arbeit auch viel Leid auf sich. Er saß im Gefängnis, wurde gesteinigt, was er nur schwer verletzt überlebte, und wurde schließlich wegen seines Glaubens wahrscheinlich in Rom hingerichtet. Es muss schon ein gewaltiges Ereignis gewesen sein, welches einen solch radikalen Sinneswandel verursachte! Ebenso wurde auch Jakobus, ein Bruder von Jesus, zu einem der wichtigsten Pfeiler der frühen Gemeinde, nachdem er Jesus vorher für verrückt hielt. Auch wenn man die Ereignisse der Tage nach der Kreuzigung betrachtet, so kommt man nicht um den Schluss, dass etwas Großes passiert sein muss. Die bitter enttäuschten Jünger versammelten sich nur wenige Wochen nach dem Tode Jesu, um dessen Auferstehung zu verkünden. Eine Nachricht für die sie sicherlich keinen Gewinn erwarten konnten, sondern nur, wie schon erwähnt, Verfolgung und schließlich sogar den Tod. Was hat die Jünger dazu veranlasst, so plötzlich all dies auf sich zu nehmen? Sicherlich nicht der Umstand, selber den Leichnam Jesu aus dem Grab gestohlen zu haben. Nein, es muss irgendein großes Ereignis gewesen sein, welches sie dazu bewegte, ihren Berufen erneut den Rücken zuzukehren und solche Gefahren auf sich zu nehmen. Und das überzeugte auch die Menschen damals: In den ersten Wochen schon bekehrten sich Tausende Menschen zu dem gekreuzigten und auferstandenem Jesu Christi. Darunter viele Juden, die bereit waren ihre sozialen Strukturen zu verändern bzw. aufzugeben. Man muss sich verdeutlichen, was das bedeutete: Diese Strukturen waren Traditionen, die ihnen, wie sie glaubten, von Gott anvertraut worden waren. So wurde ihnen z.B. beigebracht, dass sie einmal im Jahr als Sühneopfer für ihre Übertretungen ein Tieropfer darbringen mussten. Weiterhin betonten sie stark den Gehorsam an das Gesetz des Mose, sie hielten eisern den Sabbath und waren überzeugte Monotheisten. Sie glaubten, dass sie durch ein Aufgeben dieser Strukturen riskieren würden, dass ihre Seele in der Hölle landen würde. Diese Strukturen sicherten auch das Überleben des Volkes Israel. Schon damals waren viele Juden in alle Himmelsrichtungen zerstreut und lebten als Gefangene in anderen Nationen, ohne jedoch von ihnen assimiliert zu werden. Heute sehen wir immer noch Juden, aber z.B. keine Hetiter, Perisiter, Ammoniter oder Babylonier mehr. Warum nicht? Weil diese Stämme von anderen Nationen gefangen genommen wurden, sich durch Heirat mit ihnen vermischten und ihre nationale Identität verloren. Nicht jedoch die Juden, denn sie hielten an ihren Strukturen fest, verstärkten sie durch Rituale und gaben sie an ihre Kinder weiter. Und trotz der Wichtigkeit dieser Strukturen folgten Jesus nur fünf Wochen nach seiner Kreuzigung über 10000 Juden und behaupteten, dass er der Begründer einer neuen Religion sei. Das war ein radikaler Sinneswechsel, bei dem sie ihre bewährten, vertrauten und, wie sie glaubten, von Gott gegebenen Überzeugungen über Bord warfen. Ein Umstand, der ohne die Auferstehung sehr schwierig zu erklären ist. Auf die Auferstehung deutet auch die Geburt der christlichen Kirche. Entstanden aus einer bunt zusammen gewürfelten Gruppe von Leuten deren Hauptbotschaft es war, dass ein gekreuzigter Handwerker aus einem kleinen Dorf über den Tod triumphiert hat. Und doch breitete sie sich so rapide aus, dass sie schon innerhalb von ca. 20 Jahren den Kaiserpalast in Rom erreichte. Die Bereitschaft der Jünger für das zu sterben, was sie erlebt hatten, die Veränderung im Leben der Skeptiker Jakobus und Paulus; die Augenzeugen; die radikalen Veränderungen in den sozialen Strukturen, die den Juden seit Jahrhunderten heilig waren und das erstaunliche Entstehen und Wachstum der Kirche. Nur die Auferstehung kann diesen Fakten gerecht werden. Es gibt keine andere Erklärung, die nur annähernd so plausibel ist. Und wenn man an einen Gott glaubt, der die Welt und das Leben erschaffen hat, so kann man auch problemlos glauben, dass dieser Gott nicht nur die Macht hat Jesus Christus von den Toten aufzuerwecken, sondern es auch getan hat. Und das glaube ich! Und nun? Was hat das nun für Konsequenzen? Sollte Jesus wirklich gestorben und wieder auferstanden sein, so geht das Leben nach dem Tod weiter. Und dann gibt es auch ein Gericht, sonst hätte Jesus nicht für unsere Sünden sterben müssen. Es hätte einfach keinen Sinn gemacht, dass Gott Jesus am Kreuz leiden und wieder auferstehen ließ. Die Jünger hatten das Kreuz und die Kreuzigung richtig gewertet: Jesus wurde von Gott verflucht, aber unseretwegen. Gott ließ ihn alle unsere Schuld tragen. Dafür gibt es nur ein Wort: Gnade! Jedes andere Glaubenssystem basiert auf einem "Tu"-Plan, d.h. es ist immer notwendig, etwas zu tun - zum Beispiel eine tibetanische Gebetsmühle zu benutzen, Almosen zu geben, auf Pilgerfahrt zu gehen, Wiedergeburten durchzumachen, das Karma vom vorherigen Leben abzuarbeiten oder den eigenen Charakter zu ändern; immer muss man sich den Weg zu einem Gott erarbeiten, was eine Menge williger Menschen trotz größter Bemühungen nicht schafft. Das Christentum ist in diesem Punkt einzigartig. Es basiert auf einem "Getan"-Plan - Jesus hat bereits am Kreuz für uns getan, was wir nicht selbst tun können. Er hat unsere Todesstrafe auf sich genommen, die wir für unsere Rebellion gegen Gott und unsere Sünden verdient haben, damit wir wieder mit Gott vereint sein können. Kein anderer Religionsstifter hat je behauptet, Sünden vergeben zu können! Angenommen, sie fahren zur Arbeit und möchten wissen, ob der Chef schon da ist. Sie sehen , dass sein Auto auf seinem Parkplatz steht, seine Sekretärin sagt, er sei in seinem Büro, und aus seinem Büro hören sie jemanden am Computer tippen. Dann haben Sie berechtigterweise allen Grund anzunehmen, dass ihr Chef schon in seinem Büro ist. Sie könnten aber auch kurz anklopfen, reinschauen und ihm einen guten Morgen wünschen . So könnten Sie Ihre sehr wahrscheinliche Hypothese durch hundertprozentiges Wissen ersetzen. So ist das auch bei Gott. Es ist meiner Ansicht nach hochwahrscheinlich, dass Jesus für unsere Sünden starb und auferstanden ist. Aber man kann noch einen Schritt weitergehen und Gott selbst erfahren. Wie? Indem Sie mit ihm reden, im Gebet! Bekennen Sie ihm Ihre Fehler und wenden Sie sich von ihnen ab. Erhalten Sie von Gott das Geschenk der Vergebung und bitten Sie ihn, Sie auf ihrem weiteren Weg zu begleiten. Lesen Sie sein Wort, die Bibel. Es gibt Bibeln in heutigem Deutsch, die man sehr günstig oder sogar kostenlos bestellen kann (siehe Einleitung). Lesen Sie vielleicht zuerst das Johannes-Evangelium, dort werden Zusammenhänge am deutlichsten geschildert. Sprechen Sie mit Christen über ihre Erfahrungen, tauschen Sie sich aus und besuchen sie eine Gemeinde oder Kirche. Probieren Sie es, sie können nicht viel verlieren, wenn Sie es versuchen, aber eine Menge, wenn sie es nicht tun. C.S. Lewis, der brillante und einstmals sehr skeptische Cambridge-Professor, der schließlich auch von den Beweisen für Jesus überwältigt wurde, machte die Beobachtung (s.[4], S.62-63): "Ich möchte damit jedermann vor dem wirklich dummen Einwand bewahren, er sei zwar bereit, Jesus als großen Morallehrer anzuerkennen, nicht aber seinen Anspruch, Gott zu sein. Denn gerade das können wir nicht sagen. Ein Mensch, der solche Dinge sagen würde, wie Jesus sie gesagt hat, wäre kein großer Morallehrer. Er wäre entweder ein Irrer - oder der Satan in Person. Wir müssen uns deshalb entscheiden: Entweder war - und ist - dieser Mensch Gottes Sohn, oder er war ein Narr oder Schlimmeres. Wir können ihn als Geisteskranken einsperren, wir können ihn verachten oder als Dämon töten. Oder wir können ihm zu Füßen fallen und ihn Herr und Gott nennen. Aber wir können ihn nicht mit gönnerhafter Herablassung als einen grossen Lehrer der Menschheit bezeichnen. Das war nie seine Absicht; diese Möglichkeit hat er uns nicht offengelassen."
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